Präqualifizierung im öffentlichen Auftragswesen

Präqualifizierung im öffentlichen Auftragswesen
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Mit der Zertifizierung einfacher zum öffentlichen Auftrag

Präqualifizierung ist die vorgelagerte und auftragsunabhängige Prüfung und Zertifizierung von Eignungsnachweisen nach dem Vergaberecht. Durch die Präqualifizierung wird die Eintragung im amtlichen Verzeichnis präqualifizierter Unternehmen (AVPQ) möglich. Das nach Eintragung ins amtliche Verzeichnis erstellte Zertifikat ist von den Vergabestellen verpflichtend als Eignungsnachweis anzuerkennen.

Als Unternehmer reichen Sie einmal jährlich bei der IHK Mittlerer Niederrhein die erforderlichen Firmendokumente und Erklärungen ein. Nach Prüfung durch die  Präqualifizierungsstelle erfolgt die Eintragung ins AVPQ. Danach erhalten Sie ein Zertifikat mit einer Identifikationsnummer. Das Zertifikat ist bundesweit ein Jahr gültig und enthält folgende Angaben: Leistungsprofil mit entsprechendem CPV-Code (Common Procurement Vocabulary – Liste von Leistungen und Liefergegenständen), Gültigkeitszeitraum der Bescheinigung, Umfang der geprüften Unterlagen. Als zertifiziertes Unternehmen sind Sie dann im Internetverzeichnis AVPQ (www.amtliches-verzeichnis.ihk.de) gelistet.

Beachten Sie bitte: Leistungen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes können Sie beim Verein für die Präqualifikation von Bauunternehmen e.V. zertifizieren lassen. Hier finden Sie die Internetseite des Vereins.

Welchen konkreten Nutzen haben Sie als zertifiziertes Unternehmen?

  • Sie präsentieren sich gegenüber dem öffentlichen Beschaffer als qualifizierter und potenzieller Auftragnehmer.
  • Sie sind zertifiziertes Mitglied in einem Verzeichnis, in dem alle öffentlichen Auftraggeber in Deutschland – ohne Registrierung – entsprechende Unternehmen suchen können. Den Landesdienststellen, beispielsweise in NRW, ist die Nutzung der Datenbank verbindlich vorgeschrieben, anderen öffentlichen Auftraggebern wird der Zugriff empfohlen.
  • Durch die Aufnahme in das AVPQ wird erreicht, dass immer alle Eignungsnachweise vorliegen. So wird ein Ausschluss wegen fehlender Unterlagen vermieden. Öffentliche Auftraggeber wissen, dass sie auf Nummer sicher gehen.
  • Als Unternehmer sparen Sie Zeit und Kosten, da Sie nicht bei jedem Verfahren neue Eignungsnachweise einholen müssen. Auch bei häufiger Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen müssen Sie nur einmal jährlich die Nachweise aktualisieren. Die Vergabestellen benötigen nur das Zertifikat als Nachweis, um die hinterlegten Einzelnachweise prüfen zu können.

Wie funktioniert die Präqualifizierung?

Hier erhalten Sie alle weiteren Informationen zum Verfahren und den Online-Antrag.

Zertifizierung in NRW

In Nordrhein-Westfalen haben die Industrie- und Handelskammern vereinbart, dass die Verfahren zentral von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein für Unternehmen mit Sitz in NRW durchgeführt werden.

Kosten

Das Entgelt für die Präqualifizierung beträgt 180 € und die Eintragungsgebühr für das Amtliche Verzeichnis beträgt 87 €. Darin enthalten sind auch freiwillige Aktualisierungen in der Datenbank während der einjährigen Gültigkeit.

Ansprechpartner zum Vergaberecht bei den IHKs in NRW

Wenn Sie weitere Informationen und Auskünfte zum Vergaberecht haben möchten, wenden Sie sich bitte an Ihre örtlich zuständige IHK. Hier finden Sie eine Liste mit Ansprechpartnern.

Einsatz von Nachunternehmern

Das Tariftreue- und Vergabegesetz NRW fordert, dass der Hauptauftragnehmer nur Nachunternehmen einsetzt, die die gesetzlichen Anforderungen ebenfalls erfüllen. Somit bietet es sich an, dass sich die von Ihnen vorgesehenen Nachunternehmer ebenfalls präqualifizieren und in das AVPQ aufnehmen lassen.