IHK-Monitoring: Versorgungssicherheit für NRW in 2030

IHK-Monitoring: Versorgungssicherheit für NRW in 2030
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Wettbewerbsfähige Preise sowie eine sichere Energieversorgung sind für den Wirtschafts- und Industriestandort Nordrhein-Westfalen und insbesondere für die Unternehmen am Mittleren Niederrhein von großer Bedeutung. Die stark gestiegenen Preise für Energie sowie die geringe Planungs- und Investitionssicherheit haben die Wettbewerbssituation am Standort NRW deutlich verschlechtert. 

Der Großteil der Unternehmen blickt mit großer Sorge auf die Geschwindigkeit beim Umbau der Energieerzeugung. Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren verzögern den Ausbau. So benötigt der Bau eines neuen Gaskraftwerks oder einer Windenergieanlage mitunter bis zu sieben Jahre. Mit vielen Maßnahmen möchten Bundes- und Landesregierung gegensteuern. Insbesondere die Novellierung des Landesentwicklungsplans soll in NRW Schub bringen. 

IHK NRW startet Monitoring Versorgungssicherheit 2030

Wie hoch der Handlungsdruck ist, zeigt die von IHK NRW beim Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) in Auftrag gegebene Studie zur Versorgungssicherheit: Versorgungssicherheit für NRW in 2030. Diese zeigt auf, welche Ausbauziele bei Erneuerbaren Energien und grundlastfähigen Kraftwerkskapazitäten in NRW erreicht werden müssen, um den von der Ampelregierung anvisierten Kohleausstieg 2030 in Deutschland realisieren zu können.

Hierauf aufbauend hat IHK NRW im Sommer 2023 ein fortlaufendes Monitoring zur Energieversorgung gestartet und trägt hierdurch zu mehr Transparenz über die Entwicklung der Versorgungssicherheit bei. Durch die kontinuierliche Betrachtung kann der Fortschritt beim Aufbau der Erneuerbaren Energien, Back-Up-Kapazitäten und der Infrastrukturen nachvollzogen werden. So sollen frühzeitig Ansatzpunkte für erforderliche Nachbesserungen aufgezeigt und damit die Energieversorgung gesichert werden. 

Mit Hilfe von differenzierten Warnstufen wird verdeutlicht, in welchen Bereichen die Rahmenbedingungen im geplanten Zeitrahmen erfolgen, wo eine Vorwarnstufe erreicht wurde oder eine Realisierung nicht mehr möglich ist und damit Alternativplanungen vorgenommen werden sollten. Das Monitoring berücksichtigt den Zubau gesicherter Leistung, von Windkraftanlagen sowie PV-Anlagen. Zudem gibt es eine Einschätzung zum Ausbau von Speicherkapazitäten, Netzen und zur Wettbewerbsfähigkeit der Energiepreise.

1. Fortschreibung des Monitorings Januar 2024

Im Januar 2024 wurde die 1. Fortschreibung des Monitorings veröffentlicht, die die Entwicklung beim Umbau der Energieversorgung im Jahr 2023 aufzeigt. Das Ergebnis ist, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in 2023 zwar besser vorankam als in den Jahren zuvor – die Dynamik allerdings noch nicht ausreicht. Vor allem die erforderliche Absicherung über wasserstofffähige Gaskraftwerke ist bislang noch nicht vorangekommen. Damit fehlt den Unternehmen eine belastbare Planungsgrundlage am Standort.

 

Die erste Fortschreibung des Monitorings sowie die EWI-Studie finden Sie im Download-Bereich.